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Organisation von Wettbewerben

 

 

Ideenwettbewerb
Architekturwettbewerb
Studienauftrag
Gesamtleistungsverfahren

Wieso ein Wettbewerb ?

Es gibt verschiedene gute Gründe einen Wettbewerb durchzuführen:
 

  • Mit einem Wettbewerb kann zwischen Projekten ganz unterschiedlicher Lösungsansätze gewählt werden.
     
  • Durch die Konkurrenzsituation werden die Teilnehmer motiviert, ihr Bestes zu geben - dies führt in der Regel auch zu einem Resultat von hoher architektonischer Qualität.
     
  • In der Regel nehmen an Architekturwettbewerben Teilnehmer teil, die fähig sind, Projekte von grosser oder sehr grosser architektonischer Qualität zu erarbeiten - weil nur solche Teilnehmer eine reelle Chance zum Gewinn eines Wettbewerbs haben.

     

Unter Umständen sind mit der Durchführung auch einige Nachteile in Kauf zu nehmen, zum Beispiel:
 

  • Es gewinnt unter Umständen ein Teilnehmer, der unsere Sprache nicht beherrscht oder unsere Normen und Gesetze nur schlecht kennt (Teilnehmer aus dem Ausland). Je nach Wettbewerbsart hat man sich aber dazu verpflichtet den Gewinner mit der weiteren Projektbearbeitung zu beauftragen.
     
  • Ein Wettbewerbsverfahren ist mit Kosten verbunden und benötigt mehrere Monate von der Vorbereitung bis zur Bestimmung des Gewinners.
     
  • Bei offenen Wettbewerbsverfahren nehmen oft auch sehr junge Architekten an teil. Diese erarbeiten vielleicht hervorragende Wettbewerbsprojekte, haben jedoch unter Umständen kaum Erfahrung in der weiteren Projektbearbeitung und Baurealisierung.
     
  • Bei einem Wettbewerb sind relativ klare Vorgaben zu machen. So ist es zum Beispiel kaum möglich, aufgrund erster Resultate der laufenden Planung nachbarschaftliche Grundstücke nachträglich auch noch in die Planung einzubeziehen. Somit kann dem Umstand kaum Genüge getan werden, dass die Entwicklung eines Projektes ein iterativer Prozess ist, der nicht linear von A nach B durchlaufen wird, sondern öfter auch einen Schritt zurück erfordert.
  • Aus diesen Gründen ist es wichtig das am besten geeignete Wettbewerbsverfahren zu wählen.

Arten von Wettbewerb

Zuweilen gibt es etwas Verwirrung über die verschiedenen Begriffe, die in Zusammenhang mit einem Wettbewerb zur Bestimmung eines Siegerprojektes verwendet werden. Dies rührt vor allen daher, weil der Schweizerische Architekten- und Ingenieurverein (SIA) verschiedene Wörter für die unterschiedlichen Arten von Wettbewerben verwendet.

Momoswiss verwendet, soweit nicht explizit zur Unterscheidung der verwendeten Begriffe erforderlich, den Ausdruck „Wettbewerb“ oder „Wettbewerbsverfahren“ als Sammelbegriff für die verschiedensten wettbewerbsähnlichen Verfahren zur Ermittlung eines Gewinnerprojektes.

 

In der Regel werden die Wettbewerbe nach den Vorgaben der SIA-Normen 142 (Wettbewerb) oder 143 (Studienauftrag) durchgeführt oder zumindest in Anlehnung an diese. Nachfolgend ein Überblick über die verschiedenen Verfahren, wie sie von der SIA definiert werden:

Unterscheidung nach Teilnahmeberechtigung:

Offen
Jeder Planer mit der hierfür erforderlichen fachlichen Qualifikation (Berufsregister, Diplom) kann am Wettbewerbsverfahren teilnehmen und ein Projekt zur Jurierung einreichen.

Selektiv
Jeder Interessierte mit der erforderlichen fachlichen Qualifikation kann ein Bewerbungsdossier einreichen. Dies enthält in der Regel Informationen zu Referenzprojekten, fachlicher Qualifikation und Erfahrung von Mitarbeitern und weiterer Auskünfte über die Firma. Aus den Bewerbern werden vom Beurteilungsgremium gemäss vorgängig kommunizierten Beurteilungskriterien die Teilnehmer für das eigentliche Wettbewerbsverfahren bestimmt.

Auf Einladung
Der Auslober des Wettbewerbsverfahrens bestimmt freihändig, wer am Verfahren teilnehmen kann. Diese Art der Einschränkung ist bei Verfahren, die dem öffentlichrechtlichen Beschaffungswesen unterstellt sind, nicht erlaubt, resp. nur bei Aufträgen mit genau definierten tiefen Auftragssummen.

Unterscheidung nach Anonymität:

Wettbewerb (SIA 142)
Dieser Ausdruck wird vom SIA ausschliesslich für anonyme Verfahren verwendet.

Studienverfahren (SIA 143)
Diesen Ausdruck verwendet die SIA ausschliesslich für nicht-anonyme Verfahren mit Zwischenabgaben und Besprechungen (Workshops) zwischen den einzelnen Teilnehmern und dem Beurteilungsgremium.

Unterscheidung nach Planungstiefe und Leistungsumfang:

Ideenwettbewerb (Ideenstudie)
Wird zuweilen als Vorbereitung für ein anschliessendes Wettbewerbsverfahren durchgeführt, um die Stossrichtung besser bestimmen zu können. Aus einem Ideenwettbewerb erfolgt kein Auftrag für eine Projektrealisation. Allenfalls wird ein Auftrag erteilt zur Vertiefung der Projektstudie.

Projektwettbewerb (Projektstudie)
In der Regel wird der Gewinner des Siegerprojekts für die weitere Planung zur Realisierung des Projektes mandatiert (sofern die nötigen Kredite zur Planung und Realisierung des Projektes gesprochen werden).

Gesamtleistungswettbewerb (Gesamtleistungsstudie)
Hierbei werden von den Teilnehmern nebst dem planerischen Projektentwurf auch ein Baubeschrieb und ein verbindlicher Erstellungspreis abgegeben und in die Beurteilung einbezogen. Der Gewinner dieses Verfahrens kann unmittelbar nach Abschluss des Verfahrens mit der Einreichung eines Baugesuchs und der Erstellung des Bauwerks beauftragt werden. Allenfalls werden vorgängig noch minimale Projektoptimierungen vorgenommen.


Mehrstufige Wettbewerbsverfahren

Zuweilen kann es vorteilhaft sein ein Wettbewerbsverfahren in mehreren Stufen (Phasen) durchzuführen.

Als Beispiel hierzu nachfolgend ein Verfahren wie es von Momoswiss (in Zusammenarbeit mit BPG AG) für die Schule Friedbühl in Oberhofen durchgeführt wurde.

In diesem Verfahren wird nach einer Selektion der Teilnehmer zuerst ein anonymer Wettbewerb durchgeführt, in welchem bei der Beurteilung vor allem die Architektur und die Nutzbarkeit gewichtet werden. Hiermit soll sichergestellt werden, dass funktionsfähige Projekte von guter architektonischer Qualität für die weitere Wettbewerbsstufe selektioniert werden. Demgegenüber wird ein sehr kostengünstiges Projekt, das aber nur bescheidene Qualitäten in Bezug auf Funktionalität und Architektur aufweist, nicht in die letzte Wettbewerbsphase aufgenommen werden. In der letzten Phase werden die verbliebenen Projekte in Workshops zwischen Teilnehmern und Beurteilungsgremium optimiert, so dass einer unmittelbaren Projektrealisierung in der offerierten Qualität (Baubeschrieb) zum offerierten Preis nichts mehr im Wege stehen sollte.


Workshops mit Experten als Alternative zu Wettbewerben

Als Alternative zu Wettbewerben bietet sich an, ein überdurchschnittlich qualifiziertes Planerteam mit der Projektierung zu beauftragen und dieses von beigezogenen Experten zu begleiten. Das Planerteam wird sich in der Regel zusammensetzen aus Städtebauplanern / Architekten, Landschaftsarchitekten und Verkehrsingenieuren, unterstützt und geleitet vom Projektentwickler. Die beigezogenen unabhängigen Experten werden typischerweise aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur, Immobilienmarketing und Mobilität gewählt werden. Je nach Aufgabe und Zielsetzung eines Projektes können auch Spezialisten aus Denkmalpflege, Städtebaugeschichte und Vertreter aus Quartiervereinen oder weiteren Interessengruppen beigezogen werden. In aller Regel wird es zielführend sein, wenn diese Gruppe klein gehalten wird, um die Diskussionen in einer angemessenen Tiefe führen zu können.

Die Experten werden das Projekt vor allem in der ersten Planungsphase (bis Abschluss Vorprojekt) begleiten und mitsteuern. Hierzu werden unter Leitung des Projektentwicklers und mit Beteiligung der Planer und Experten Workshops durchgeführt. Dabei werden die Zwischenresultate der laufenden Planung kritisch hinterfragt und diskutiert, es werden gemeinsam mögliche Ansätze der weiteren Planungsschritte erörtert und die jeweils nächsten Etappenziele definiert.

Ein Vorteil bei diesem Vorgehen gegenüber einem Wettbewerb oder einem Studienauftrag ist, dass die beigezogenen unabhängigen Experten zusammen mit der Projektentwicklerin das Projekt in einer viel grösseren Tiefe mitgestalten und steuern können, als dies eine Jury bei einem Wettbewerb kann oder das Beurteilungsgremium bei einem Studienauftrag.

Ein weiterer Vorteil bei diesem Vorgehen besteht darin, dass während dem laufenden Planungsprozess auf neue Rahmenbedingungen eingegangen werden kann. Zeigt sich beispielsweise im Laufe der Planung, dass es sinnvoll und vorteilhaft sein könnte, wenn ein Nachbargrundstück in die Planung integriert wird, so können die nötigen Abklärungen hierzu vorgenommen werden, Dokumente für eine Besprechung mit der Nachbarschaft erstellt werden - und, sofern ein Konsens erreicht wird, die weitere Planung unter diesen neuen Voraussetzungen fortgeführt werden.


Vorbereitung und Durchführung von Wettbewerben und Workshops

Angebotene Leistungen bei Wettbewerben und Studienaufträgen

  • Bedürfnisabklärungen mit dem Bauherrn und künftigen Nutzern
  • Erstellung von Raumprogramm in Zusammenarbeit mit dem Bauherrn / Nutzern
  • Erstellung von Wettbewerbsprogramm (Definition von Ablauf, gewichtete Entscheidungskriterien, etc.)
  • Organisation aller nötigen Plangrundlagen sowie von Modell
  • Machbarkeitsstudie auf Basis der Wettbewerbsvorgaben
  • Vorschläge zuhanden Bauherr für Jurymitglieder und Fachexperten
  • Vertragsabschluss mit beigezogenen Jurymitgliedern und Fachexperten
  • Organisation der Veröffentlichung der Wettbewerbsausschreibung
  • Vorprüfung der eingegangenen Wettbewerbsprojekte
  • Organisation von Lokalitäten für Jurierung und Ausstellung in Zusammenarbeit mit Auftraggeber
  • Organisation der Jurierung
  • Mitwirkung als Fachexperte
  • Organisation der Wettbewerbsausstellung
  • Unterstützung bei Vertragsabschlüssen zur Mandatierung von Wettbewerbsgewinnern
  • Erstellung von Budget
  • Kostenkontrolle, Unterstützung der Auftraggeber zur Kontrolle und Abwicklung aller Zahlungen in Zusammenhang mit dem Wettbewerb

Momoswiss kennt sich gut aus im öffentlichen Beschaffungswesen und sorgt dafür, dass im Falle eines Wettbewerbs, der unter die Gesetzgebung des öffentlichen Beschaffungswesens fällt, alle Vorgaben hierzu strikt eingehalten werden, so dass Risiken von allfälligen Einsprachen sehr klein gehalten werden können.

Angebotene Leistungen bei Workshops

Anmerkung:
Bei öffentlichen Aufträgen kann aufgrund geltender Gesetzgebung nicht ein Wettbewerbsverfahren mit solch einem Verfahren ersetzt werden, da dies kein Konkurrenzverfahren ist, sondern freihändig Direktmandate an den oder die Planer vergeben werden.

In der Regel werden bei Anwendung dieses Verfahrens bereits eine Reihe von Analysen und erste Planungsarbeiten stattgefunden haben.

  • Vorschläge zuhanden Bauherr / Behörde für beizuziehende Experten, welche die Projektierung in Workshops kritisch begleiten sollen
  • Einholen von Offerten, Vertragsabschluss mit Experten
  • Organisation der Workshops (werden in der Regel in den Lokalitäten der Planer durchgeführt werden)
  • Moderation der Workshops
  • Beteiligung an den Diskussionen der Workshops (kritische Fragestellungen, Anregungen, etc.)
  • Kurzprotokoll zu Workshops (Festgehaltene Erkenntnisse, Vorgaben zu weiterem Vorgehen)
  • Organisation von Projektpräsentation zuhanden Fachbehörden / politische Behörden als Resultat der durch die Workshops begleiteten Planungsarbeiten (evtl. mit Beizug der Experten aus Workshop)
  • Organisation einer weiteren punktuellen Projektbegleitung durch die Experten bis Abschluss der Planungsarbeiten

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René Meuwly
Betriebswirt lic. rer. pol.
Architekt dipl. Arch. ETH / SIA
Geschäftsführer, Gründer

+ 41 79 961 40 48
rene.meuwly@momoswiss.com